Gerade wuselt das Thema Loben durch mein Leben. Yuna ist eingezogen (ein kleiner Huskywelpe der mal Therapiehund werden will), Kinder, die neue Erfahrungen sammeln und Arbeitsverhältnisse, in den man gerne mal ein Lob gehört hätte, motivieren mich immer wieder über dieses Thema nachzudenken. Aber wie lobt man eigentlich richtig?
Manchmal spricht man ein Lob aus und der andere nimmt es gar nicht an. Um die häufigsten Stolperfallen zu eliminieren gibt es meine 10 Tipps zum richtigen Loben.

1. Mach dein Lob greifbar


Wie oft hört man „hast du gut gemacht“ wie eine Floskel, die nebenbei fällt. Konkretisiere dein Lob. „Wie du eben gelernt hast, hat mir richtig gut gefallen.“ Du zeigst damit direktes Interesse an der Handlung und legst eine Gewichtung darauf, was dir besonders gut gefallen hat. Wenn bestimmte Punkte immer wieder gelobt werden, so fördert man auch, dass es häufiger angeboten wird. Dasselbe gilt für häufiges Verbieten einer Handlung, damit wird gefördert das diese nicht gemacht wird oder heimlich abläuft.
Ein Beispiel aus der Kindererziehung:
Wird ein Kind besonders häufig dafür gelobt, dass es seinen Teller in die Spülmaschine stellt, wird es vermutlich auch öfters den Teller in die Spülmaschine stellen.


2. Tipp.. Tipp.. Lob


Ähnlich wie in Punkt 1 geht es beim Tipp… Tipp.. Lob darum, dass ein Lob nicht wie eine Floskel schnell per Whatsapp rein trudelt oder eine E-Mail vom Chef ist. Persönlich gibt dem ganzen einfach mehr Gewichtung und zeigt das man sich Zeit nimmt. Eine tolle Anerkennung. Nimm dir also ganz bewusst einen Moment in dem du dein Lob aussprichst. Koch dabei nicht noch ein Abendessen oder schau konzentriert auf deinen PC, nimmt dir wirklich den Moment für ein Lob Face to Face.


3. Nicht Loben des Lobens willen


Ein Lob, das nur ausgesprochen wird, weil man gehört hat, mehr Loben wäre förderlich, fühlt sich unecht an und ist es auch. Schnell wird der Gegenüber das Lob nicht mehr als ehrlich aufnehmen oder es nur noch minderwertig empfinden. Lob wirklich nur dann, wenn es auch was zu loben gibt.


4. Pünktlich Loben


Kannst du dich noch daran erinnern, was du vorgestern Abend zum Abend essen hattest? Nun stell dir einmal vor dein Partner würde dich zwei Tage nach dem Abendessen für das Abendessen loben. „Bor Schatz, das Abendessen von vor zwei Tagen war echt mega lecker.“ Und was geht in deinem Kopf nun ab? Was hab ich eigentlich noch mal gekocht. Genau um solche Situationen zu vermeiden. Empfehle ich Zeitnah zu loben, so ist auch bei dem gelobten, noch alles Taufrisch. Bei längeren Aufgaben lohnt es sich Teilschritte zu loben.


5. Ohne Aber


„Das haben Sie ja großartig hinbekommen, warum denn nicht gleich so“, „Klasse, deine Note in Mathematik macht mich richtig stolz, würdest du doch immer so gut lernen.“ Wenn ich das Lese fühle ich mich nicht gelobt, sondern am Ende nur getadelt. Das Lob ist begrenzt auf eine Situation und auf ein Ereignis. Also war ich in allen anderen Ereignissen nicht lobenswert? Glaubt man nicht daran, dass ich es immer so gut machen könnte? Muss man mir einen reindrücken, wenn ich probiere mich zu verbessern?
Dein Lob sollte nicht begrenzt werden. Lass ein Lob wirklich ein Lob sein.


6. Gelacht wird im Keller


Auch der Ort deines Lobs ist entscheidend. Du bringst dein Kind in die Grundschule. Ihr steht am Eingang und rennt zu seinen Schulfreunden, da fällt dir noch ein, dass du ihn loben wolltest. „Peter, ich wollte dir noch sagen, das war ganz toll, das du heute Nacht nicht ins Bett gemacht hast.“ Bingo, sicherlich nimmst du damit jedes Fettnäpfchen mit. Nicht jedes Lob ist für jede Ohren bestimmt. Wähle den Ort für dein Lob abhängig von der Person, die du loben magst.


7. Geben Sie Lob von anderen weiter


Was ich immer toll fand, waren die Momente wo mein Chef zu mir gekommen ist und mir begeistert davon berichtete wie zufrieden ein Kunde über mich gesprochen hatte. Ein Lob einer dritten Person kann so unfassbar guttun und einem den ganzen Tag versüßen.


8. Keine Sandwich – Methode


Kennst du diese eine Gurke auf dem Sandwich, die du nicht magst? Die genau in der Mitte zwischen den zwei leckeren Komponenten ist. Genau diese Gurke ist die Kritik, die zwischen zwei Lobe ausgesprochen wird. Man legt nicht Bananen neben Tomaten und man packt kein Lob zu Kritik. Trenn die beiden Themen, ansonsten wird immer die Kritik das Lob klein machen oder gar ganz verschlingen.


9. Verhalten und Leistung


Lob nicht nur die Leistung, das Endprodukt, sondern auch das Verhalten beim Erreichen der Leistung.
Ein Maler und Lackierer, der die ganze Zeit schimpft wie ein Rohrspatz, wird schnell schlechte Laune im Team verbreiten. Der ruhige und besonnene Kollege hingegen wird wahrscheinlich niemals ein Lob hören, dass er so ausgeglichen und geduldig ist. Doch beide erhalten für das Erfüllen der Arbeit ein Lob. Auch hier gilt, positives Verhalten zu loben, lässt die Wahrscheinlichkeit steigen, dass dieses Verhalten öfters auftritt.


10. Mehr als nur Worte


Ein gutes Lob, kann auch ein Schulterklopfen, eine Umarmung oder ein Küsschen beinhalten. An alle Arbeitgeber bitte wählt angemessen aus. Das gilt natürlich auch für die restlichen Leser.

Ich hoffe, ich habe euch ein paar kleine Denkanstöße geben, wie ihr euer Lob noch verbessern könnt, warum es vielleicht keine Wirkung zeigt oder euch in dem bestätigt, was ihr eh schon richtig macht.


Ganz liebe Grüße
Eure Eva

2 Responses

  1. Ein interessanter und auch sehr wichtiger Beitrag. Kann vermutlich jedes etwas für sich mitnehmen. Darf ich mir auch für mein Privatleben öfter vor Augen halten. Alle Punkte sind auch absolut nachvollziehbar 🙂

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